An das
Stadtgesundheitsamt
Frau Dr. Margarete Peters
Braubachstraße 18-22
Per Fax 212-37891
14.01.98
Sehr geehrte Frau Dr. Peters,
Bei dem Treffen unserer Arbeitsgruppe der Initiativen bezüglich
der Schadstoffe in den ehemaligen US-HOUSINGS sind zahlreiche Fragen offengeblieben.
Zudem haben wir als Betroffene auch Forderungen.
Aufgrund der Bedeutung der Angelegenheit möchten wir Sie bitten,
daß Sie persönlich in ihrer Funktion als Amtsleitern schriftlich
zu den einzelnen Punkten Stellung nehmen, da sie auch der Ansprechpartner
für die Presse sind. Wir möchten betonen, daß dies kein
Mißtrauen gegenüber Frau Dr. Heudorf darstellt, sondern nur
der Wichtigkeit der Sache gerecht werden soll. Wir bitten Sie ferner, zu
begründen, falls Sie zu einzelnen Fragen nicht zu einer Stellungnahme
bereit sind.
Forderungen:
1. Die schriftliche Bestätigung des Termins für das Expertenhearing.
2. Kopie der Einladungsliste inklusive Nennung der Personen inklusive
Titel/Institute.
3. Bestätigung, daß während des gesamten Hearings Mietervertreter
dabei sein dürfen.
4. Die Initiativgruppen müssen Vorschläge für die Einladungsliste
machen dürfen.
5. Es müssen weitere epidemiologische Untersuchungen veranlaßt
werden.
6. Eine eigene Stellungnahme seitens des Stadtgesundheitsamts vor dem
Expertenhearing aufgrund der Bewertung von C.A.U.
7. Veranlassung weiterer Raumluftproben, insbesondere auf PCB, PCP,
DDT, Chlorpyrifos u.a.
8. Ständige Bereitschaft (Mailbox/Anrufbeantworter) seitens des
Stadtgesundheitsamts für die Fragen betroffener Bürger.
9. Es gilt jetzt nach allem zu suchen was möglich ist, um herauszufinden,
nach was man suchen sollte !
Fragen:
1. Hat das Bundesvermögensamt bereits eigene Untersuchungen veranlaßt,
von denen Sie Kenntnis haben ?
2. Sind Sie nicht auch der Meinung, daß für ein Expertenhearing
mit dem Ziel einen "Sanierungseingreifwert" bzw. "Sanierungszielwert" zu
bestimmen, viel zu wenig Informationen mit zu unterschiedlichen Untersuchungsvoraussetzungen
bestehen ?
3. Welche Verdachte haben Sie auf andere Schadstoffe, mit denen die
Wohnungen belastet sein könnten ?
4. Was gedenken Sie nach den wiederum festgestellten erhöhten
Konzentrationen von PCB,PCP,DDT, Chlorpyrifos zu tun ?
5. Warum hat es diesbezüglich noch keine weiteren Raumluftuntersuchungen
gegeben ?
6. Wie bewerten Sie die bisher festgestellten Gesundheitsbeschwerden
der Mieter ?
7. Welche Antwort kam vom Bundesinstitut für Gesundheit... in
Berlin auf Ihre Anfrage ? (bitte Kopie!)
8. Warum hat das Institut C.A.U. nicht nach PCB untersucht, obwohl
in der Untersuchung der Wohnung Wentzell so hohe Mengen PCB=34,2 mg/kg
nachgewiesen wurden ?
Wir bitten Sie, möglichst bald unsere Anfrage schriftlich zu beantworten.
Sicher werden Sie für unsere Ungeduld in dieser Angelegenheit Verständnis
haben. Eigene Vorschläge zu der Einladungsliste können wir verständlicherweise
erst nach Bestätigung des Termins und Erhalt der Einladungsliste machen.
Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag Elmar Rothe