Schreiben der Arbeitsgruppe der Initiativen bezüglich Schadstoffe in ehemaligen US-Housings an das Stadtgesundheitsamt Frankfurt


Arbeitsgruppe der Initiativen
Elmar Rothe
Am Neuenberg 19
60435 Frankfurt
per FAX 069-543718
 

An das
Stadtgesundheitsamt
Frau Dr. Margarete Peters
Braubachstraße 18-22
Per Fax 212-37891

14.01.98

Sehr geehrte Frau Dr. Peters,

Bei dem Treffen unserer Arbeitsgruppe der Initiativen bezüglich der Schadstoffe in den ehemaligen US-HOUSINGS sind zahlreiche Fragen offengeblieben. Zudem haben wir als Betroffene auch Forderungen.
Aufgrund der Bedeutung der Angelegenheit möchten wir Sie bitten, daß Sie persönlich in ihrer Funktion als Amtsleitern schriftlich zu den einzelnen Punkten Stellung nehmen, da sie auch der Ansprechpartner für die Presse sind. Wir möchten betonen, daß dies kein Mißtrauen gegenüber Frau Dr. Heudorf darstellt, sondern nur der Wichtigkeit der Sache gerecht werden soll. Wir bitten Sie ferner, zu begründen, falls Sie zu einzelnen Fragen nicht zu einer Stellungnahme bereit sind.

Forderungen:

1. Die schriftliche Bestätigung des Termins für das Expertenhearing.
2. Kopie der Einladungsliste inklusive Nennung der Personen inklusive Titel/Institute.
3. Bestätigung, daß während des gesamten Hearings Mietervertreter dabei sein dürfen.
4. Die Initiativgruppen müssen Vorschläge für die Einladungsliste machen dürfen.
5. Es müssen weitere epidemiologische Untersuchungen veranlaßt werden.
6. Eine eigene Stellungnahme seitens des Stadtgesundheitsamts vor dem Expertenhearing aufgrund der Bewertung von C.A.U.
7. Veranlassung weiterer Raumluftproben, insbesondere auf PCB, PCP, DDT, Chlorpyrifos u.a.
8. Ständige Bereitschaft (Mailbox/Anrufbeantworter) seitens des Stadtgesundheitsamts für die Fragen betroffener Bürger.
9. Es gilt jetzt nach allem zu suchen was möglich ist, um herauszufinden, nach was man suchen sollte !

Fragen:

1. Hat das Bundesvermögensamt bereits eigene Untersuchungen veranlaßt, von denen Sie Kenntnis haben ?
2. Sind Sie nicht auch der Meinung, daß für ein Expertenhearing mit dem Ziel einen "Sanierungseingreifwert" bzw. "Sanierungszielwert" zu bestimmen, viel zu wenig Informationen mit zu unterschiedlichen Untersuchungsvoraussetzungen bestehen ?
3. Welche Verdachte haben Sie auf andere Schadstoffe, mit denen die Wohnungen belastet sein könnten ?
4. Was gedenken Sie nach den wiederum festgestellten erhöhten Konzentrationen von PCB,PCP,DDT, Chlorpyrifos zu tun ?
5. Warum hat es diesbezüglich noch keine weiteren Raumluftuntersuchungen gegeben ?
6. Wie bewerten Sie die bisher festgestellten Gesundheitsbeschwerden der Mieter ?
7. Welche Antwort kam vom Bundesinstitut für Gesundheit... in Berlin auf Ihre Anfrage ? (bitte Kopie!)
8. Warum hat das Institut C.A.U. nicht nach PCB untersucht, obwohl in der Untersuchung der Wohnung Wentzell so hohe Mengen PCB=34,2 mg/kg nachgewiesen wurden ?

Wir bitten Sie, möglichst bald unsere Anfrage schriftlich zu beantworten. Sicher werden Sie für unsere Ungeduld in dieser Angelegenheit Verständnis haben. Eigene Vorschläge zu der Einladungsliste können wir verständlicherweise erst nach Bestätigung des Termins und Erhalt der Einladungsliste machen.
 

Mit freundlichen Grüßen

im Auftrag  Elmar Rothe