Berliner Morgenpost
26.04.1998
Bewohner in Sorge: Gift in Fußböden der Alliiertenwohnungen?
31.03.1998
Krebserreger in früheren US-Wohnungen
24.03.1998
Giftstoffe in früheren US-Wohnungen vermutet
26.04.1998
Bewohner in Sorge: Gift in Fußböden
der Alliiertenwohnungen?
Zehlendorf. Sorge bei Bewohnern der
ehemaligen amerikanischen Alliiertenwohnungen. Ein Umweltinstitut
hatte erhöhte Konzentrationen von Polyzyklischen Aromatischen
Kohlenwasserstoffen (PAK) und des Insektengiftes DDT
festgestellt. Die PAK gelten als krebserregend und finden sich im
Kleber, mit dem Parkettböden befestigt wurden. Andere Ergebnisse
hat die wohnungsverwaltende Oberfinanzdirektion (OFD).
"Mitarbeiter des Bundesumweltamtes haben keine erhöhte
Belastung festgestellt", sagt Sprecher Helmut John.
Abweichende Resultate kämen von verschiedenen Meßmethoden.
Bisher sei das Problem belasteter Alliiertenwohnungen nur aus
Rheinland-Pfalz und Hessen bekannt. Die Zehlendorfer Wohnungen
stehen teilweise leer oder sind befristet an Zwischenmieter
vergeben, bis nach der Sanierung Bundesbedienstete einziehen. Das
Bundesbauministerium will schon jetzt Parkettböden an der
Flanaganstraße 13-17 für Untersuchungen entfernen. Nach
Kenntnis von Bürgermeister Klaus Eichstädt (CDU) sei das
Gutachten nicht nach anerkanntem Verfahren entstanden. Ein
unabhängiger Gutachter soll nun prüfen. Eichstädt will ein
Faltblatt mit Verhaltensregeln herausgeben. pet
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31. 3 1998
Krebserreger in früheren US-Wohnungen
In einigen Wohnungen, die früher von
US-Streitkräften genutzt wurden, sind polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden worden. Das ist ein Ergebnis
eines Expertengespräches, das das Umweltbundesamt gestern
veröffentlichte. Die Gesundheitsgefährdung wird jedoch von
Experten selbst beim lebenslangen Einatmen als minimal
eingestuft. In hohen Dosen gelten PAK als krebserregend. Nehmen
Menschen jeweils täglich 100 Milligramm PAK-haltigen Hausstaub
auf, muß man mit fünf zusätzlichen Krebsfällen pro 100 000
Peronen rechnen. Erhöhte PAK-Werte waren in früheren
US-Wohnungen in Frankfurt/Main, Baden-Württemberg, Bayern und
Berlin gemessen worden. Ursache sind in den 50er Jahren benutzte
teerhaltige Kleber. Empfehlungen, wie sich die PAK-Belastungen
verringern lassen, könnten die Experten noch nicht geben, hieß
es. Es werde angenommen, daß kleine Kinder, die auf dem
Fußboden spielen, am stärksten betroffen seien. Im
Umweltbundesamt soll es demnächst ein weiteres Gespräch geben.
asc
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24.03.1998
Giftstoffe in früheren US-Wohnungen
vermutet
In den ehemaligen Alliierten-Wohnungen schlummern möglicherweise Giftstoffe. Das vermuten Experten des Umweltbundesamts, nachdem in Alliiertenwohnungen in Rheinland-Pfalz und Hessen hohe Konzentrationen von polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und dem Insektenvernichtungsmitttel DDT gefunden worden waren. Im Januar und Februar hatten B90/Grüne in zwei Anfragen auf eine Untersuchung der Berliner Alliiertenwohnungen gedrängt. Der Antragsteller Bernd Köppl fürchtet, daß die früheren US-Wohnungen in Berlin ebenso belastet sind: "Die Amerikaner verwendeten teerhaltige Parkettkleber, die den krebserregenden Giftstoff PAK enthalten. Dieser gast noch Jahre später aus. Zudem rechnen wir hier mit starken DDT-Konzentrationen." Die Amerikaner hätten aus "Reinlichkeit" sehr häufig und reichlich Insektenspray verwendet. DDT ist seit 1972 wegen seiner Gefährlichkeit in Deutschland verboten.
Die Gesundheitsverwaltung wiegelt bisher
ab. "Es ist in erster Linie Sache des Vermieters,
ordnungsgemäße Wohnungen zur Verfügung zu stellen",
betont Gabriele Lukas, Sprecherin der Verwaltung. Klagen von
Bewohnern über gesundheitliche Probleme sind bei den
Bezirksämtern bisher nicht eingegangen. Morgen findet im
Umweltbundesamt eine Experten-Anhörung zum Thema statt. asc
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