Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) gehören zu den Schadstoffen, die in der Luft, im Boden und in Gewässern verbreitet sind. Bei den PAK (EPA) handelt es sich um 16 von der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) festgelegte Einzelstoffe:
 
        1. Naphthalin,
        2. Acenaphthylen,
        3. Acenaphthen,
        4. Fluoren,
        5. Phenanthren,
        6. Anthracen,
        7. Fluoranthen,
        8. Pyren,
        9. Benz(a,h)anthracen,
        10. Chrysen,
        11. Benzo(b)fluoranthen,
        12. Benzo(k)fluoranthen,
        13. Benzo(a)pyren,
        14. Indeno(1,2,3-cd)pyren,
        15. Dibenz(a,h)anthracen
        16. Benzo(g,h,i)perylen.
 
Die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material, z. B. von fossilen Energieträgern, und werden daher heute überwiegend mit den Abgasen aus dem Kfz-Verkehr (vor allem bei Diesel-Fahrzeugen) und aus dem Hausbrand (insbesondere durch die noch vorhandenen Kohlefeuerungen) freigesetzt. Aber auch durch Einträge von PAK-haltigen Materialien (Kohleteere, Ruß, Holzkohle, Aschen, alte Dachpappen, alte Holzschutzmittel u.s.w.) gelangen diese Stoffe in den Boden. Nach Berechnungen des Länderausschusses für Immissionsschutz (LAI 1991) aus gegenwärtigen Immissionsbelastungen sind die PAK neben Dieselrußpartikeln die wichtigsten Kanzerogene in der Luft. Ebenso sind PAK aber auch in großen Mengen in Bitumenhaltigen Parkettklebern enthalten.
 
Da es sich bei den PAK um krebserregende Substanzen handelt,
kann es keine Grenzwerte für den Wohninnenbereich geben !
 

 
Dampfdruckbereiche von wichtigen organischen Umweltchemikalien:
In der wissenschaftlichen Literatur werden die Verbindungen häufig 
gemäß ihrer Dampfdrücke in drei Klassen eingeteilt: 
 
  1. Leichtflüchtige Verbindungen (VOC, volatile organic compounds) sind z.B. kurzkettige Kohlenwasserstoffe wie Aceton Dichlormethan oder Trichlorethen; 
  2. Verbindungen mit mittlerer Flüchtigkeit (SVOC, semi-volatile organic compounds) sind z.B. polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK), Chlorbenzole oder Phthalate; 
  3. Schwerflüchtige Verbindungen sind z.B. polychlorierte Biphenyle (PCB)

  4. oder auch polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCDF), sie werden je nach Chlorierungsgrad zu den SVOC oder zu den schwerflüchtigen Verbindungen gezählt. 
 


 
 PCB (Polychlorierte Biphenyle)
 
Polychlorierte Biphenyle sind eine Stoffgruppe mit insgesamt
209 verschiedenen möglichen Verbindungen. PCB wurden in
großen Mengen technisch eingesetzt und sind aufgrund ihrer
Beständigkeit und Schwerflüchtigkeit in der Umwelt weitverbreitet.
PCB fand Anwendung als Weichmacher (Fugendichtmassen)
und als Flammschutzmittel. Auch Farben, Lacke und Kondensatoren
älterer Bauart in Elektrogeräten enthalten beträchtliche Anteile an PCB.
Leuchtstofflampen wurden ebenfalls oft mit PCB als Dielektrikum
hergestellt. Bisher wurden nur öffentlichen Gebäude großflächig
saniert, obwohl bekannt ist, daß viele private Häuser und Wohnungen
ebenso belastet sind.

PCB fördern Non-Hodgkin-Lymphome (Quelle: www.umweltmedizin.de)

Die Belastung mit polychlorierten Biphenylen und Pestiziden korreliert mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für
Non-Hodgkin-Lymphome. Der amerikanische Onkologe Dr. Nathaniel Rothman vom staatlichen Krebsinstitut in
Maryland untersuchte Blutproben aus dem Jahr 1974. 74 der Probanden von ihnen entwickelten später ein
Non-Hodgkin-Lymphom.

Diese Proben wurden mit 147 weiteren Blutproben von Gesunden verglichen. Es zeigte sich, daß unter
anderem beim Gehalt an DDT und PCB eine starke Dosis-Wirkungsbeziehung zur Lymphomhäufigkeit besteht.
 
zusätzlich:    Greenpeace PCB - Erläuterung
 


DDT (DDD,DDE)
in Vorbereitung vorerst:
 
Greenpeace DDT - Erläuterung

Permethrin
in Vorbereitung
 

Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW)
Bezeichnung für organische chemische Verbindungen, die ein oder mehrere Chloratome enthalten. 
CKW haben große industrielle Bedeutung als Ausgangsprodukte für Kunststoffe (z.B. Vinylchlorid zur Herstellung von PVC), als synthetische Lösemittel (z.B. Trichlorethan, Trichlorethylen, Chloroform), als Schädlingsbekämpfungsmittel (z.B. Chlordan, Lindan, DDT) und vieles andere mehr erlangt. Einige CKW werden zu den besonders gefährlichen Umweltgiften gerechnet. Ihre Gefährlichkeit erklärt sich sowohl aus einer großen chemischen Stabilität, die einem schnellen Abbau zu unproblematischen Stoffen entgegensteht, ihrer guten Fettlöslichkeit, die eine gute Aufnahme und Speicherung in Lebewesen begünstigt wie auch aus ihrer großen Giftigkeit. Ein erheblicher Teil der CKW besitzt darüber hinaus krebserzeugende, erbgutverändernde oder fruchtschädigende Eigenschaften. 
©Umweltbundesamt 

Dioxine         (©Umweltbundesamt)
Sammelbezeichnung für über 200 Verbindungen aus der Gruppe der polychlorierten Dibenzo-p-dioxine (PCDD) und Dibenzofurane (PCDF), die zu den chlorierten Kohlenwasserstoffen zählen. Einige Dioxine, u. a. das 2, 3, 7, 8 TCDD (Sevesogift), werden zu den gefährlichsten Umweltschadstoffen gerechnet und gelten als Supergifte (etwa 1.000mal giftiger als Zyankali). Dioxine entstehen als unerwünschte Nebenreaktionen in Spuren bei der Herstellung bestimmter chlorhaltiger Chemieprodukte (z. B. Desinfektionsmittel Hexachlorophen, Pflanzenschutzmittel Trichlorphenoxyessigsäure, Holzschutzmittel Pentachlorphenol, Spezialmittel wie Polychlorierte Biphenyle) wie auch bei der Verbrennung bestimmter Chlorierter Kohlenwasserstoffe (z.B. des Kunststoffes PVC). Neben den chlorierten Dioxinverbindungen können sich mit anderen Halogenen (z. B. Brom) auch bromierte oder gemischte bromierte/chlorierte Dioxine bilden. Auch bei der Abfallverbrennung oder beim Brand von PCB-haltigen Transformatoren wurden Dioxine in Spuren nachgewiesen. Gelangen Dioxine oder dioxinhaltige Abfälle in hohen Konzentrationen in die Umwelt, können ganze Landstriche vergiftet werden (Seveso, Times Beach). Eine umweltverträgliche Entsorgung von Dioxinen kann in entsprechenden thermischen Behandlungen erfolgen (Sonderabfallverbrennungsanlagen). 
Das Bundeskabinett hat am 20.1.1993 eine neue Dioxin-Verordnung beschlossen, die die bisher geltende Regelung (§9 Abs.6 der Gefahrstoffverordnung) ersetzt und die weltweit niedrigsten Grenzwerte für Dioxine in Stoffen, Zubereitungen und Erzeugnissen festlegt:  
  • Der frühere Grenzwert für TCDD wurde halbiert. 
  • Die Anzahl der geregelten chlorierten Dioxine wird auf siebzehn erhöht und schreibt damit für alle bedeutsamen chlorierten Dioxine Grenzwerte vor. 
  • Erstmals werden auch Grenzwerte für acht bromierte Dioxine und Furane (chemische Verwandte der chlorierten Dioxine) festgelegt. 
  • Neu eingeführt wird eine Anzeigepflicht für die bisher von den Regelungen ausgenommenen Zwischenprodukte für den Fall, daß bestimmte Dioxin-Gehalte überschritten werden. 
  • Weiteren Schutz vor Dioxinen sollen  
  • die ABFALLVERBRENNUNGSANLAGENVERORDNUNG (17.BImSchV) mit ihrem extrem niedrigen Grenzwert für Dioxine (0,1 Nanogramm = ein zehnmilliardstel Teil eines Gramms), 
  • die Verordnung über das Verbot von Chlor- und Bromverbindungen als sog. SCAVENGER im verbleiten Benzin (19. BImSchV), 
  • die Novelle zur Klärschlammverordnung mit der Festlegung eines Dioxin-Höchstwertes für landwirtschaftlich genutzte Klärschlämme, 
  • die Verordnung zum Verbot von Pentachlorphenol und polychlorierten Biphenylen und 
  • die Regelungen der Gefahrstoff-Verordnung 
  • bieten. 
    ©Umweltbundesamt 
     
    Dioxine in Frauenmilch der Bundesrepublik Deutschland (gewichtete Mittelwerte)
    Jahr Mittelwert N
    I-TE ng/kg Fett
    1985 29,6 73
    1986 32 159
    1987 30,7 142
    1988 32 368
    1989 31,9 321
    1990 26 366
    1991 22,1 159
    1992 19,8 172
    1993 18,8 116
    1994 15,9 81
    © Quelle: Umweltbundesamt


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    © Elmar Rothe letzte Bearbeitung 18.04.1998