Chronologie der Ereignisse: |
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Ergebnis des ARGUK-Gutachtens: Es wurden stark überhöhte Werte von PAK, DDT, PCB und Chlorpyrifos im Hausstaub nachgewiesen. Die Mieterin informierte daraufhin das Stadtgesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main, mit dem sie bereits in Kontakt gewesen war. Im Mai 1997 beauftragte der Vermieter (Mibau) ein erneutes Gutachten der Wohnung der Mieterin. Es wurden Material und Raumluftproben (Dauer: 3 Stunden) genommen. Eine Hausstaubprobe wurde nicht erneut in Auftrag gegeben. Im Juli 1997 erfuhren andere Mieter auf Nachfrage bei ihrem Vermieter der Wohnheim GmbH (Frankfurt Holding), daß bereits im Jahr 1996 Wohnräume auf Schadstoffe untersucht wurden: Im April 1996 hatte der Vermieter (Wohnheim GmbH) ein Gutachten einer Materialprobe (Parkettboden) in Auftrag gegeben. Ergebnis: Die Materialprobe war stark mit PAK belastet. Empfehlung der Gutachter: Hausstaub- und Raumluftmessungen. Im Mai 1996 wurden dann nur Raumluftmessungen in Auftrag gegeben. Es ließen sich nur einige PAKs mit überhöhten Werten nachweisen. Die Gutachter waren hierdurch der Meinung, daß ein gesundheitliches Risiko weitgehend ausgeschlossen werden könnte. Zurück zum Juli 1997: einige Mieter wandten sich nun -mit dem Wissen, daß die ehemaligen US-Wohnungen mit Schadstoffen belastet sein könnten- an den Vermieter und das Stadtgesundheitsamt Frankfurt. Der Vermieter bestritt daraufhin die eventuelle Belastung der Wohnungen mit Schadstoffen und sah keine Notwendigkeit zum weiteren Handeln. Die Mieter wandten sich in ihrer Verärgerung an die Medien. Daraufhin gab es am 14.11.97 im HR1 einen ersten Radiobericht über die Schadstoffproblematik ehemaliger US-Wohnungen. Kurz danach am 17.11.97 fand in der Edwardssiedlung (Berkersheim) eine erste Mieterversammlung zu diesem Thema statt. Das Stadtgesundheitsamt und die ABG Frankfurt Holding ließen sich wegen Terminproblemen entschuldigen. Am 18.11.97 lud die ABG Frankfurt Holding Mieter der Platen-, Hügel-, und von Steubenhousing zu einem allgemeinen Mieterabend in der Platenhousing ein. Eine Belastung der Wohnungen mit Schadstoffen wurde vom Vermieter weiterhin ausgeschlossen: Eine Sanierung der Wohnungen sei nicht nötig! Ende November 1997 veranlaßte die ABG Frankfurt Holding in Absprache mit dem Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main in 8 Wohnungen "repräsentative" Raumluft- und Hausstaubuntersuchungen. Gleichzeitig wurden vom Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main Urinproben von 70 Kindern aus den Housings und 30 Proben von "unbelasteten" Kindern zur Analyse auf Stoffwechselprodukte von PAK im Urin genommen. Ergebnis der im Dezember 1997 gemessenen Holding-Gutachten: in fünf Wohnungen wurden stark erhöhte Werte von Schadstoffen gefunden. Diesmal ließen sich auch PAKs in der Raumluft nachweisen. Zudem fanden die Gutachter auch Pestizide im Hausstaub. Im Januar 1998 verteilten die Initiativgruppen ein Informationsblatt an alle Mieter der ehemaligen US-Housings in Frankfurt. Aufgrund des Infoblattes der Initiativen wandten sich innerhalb weniger Tage hunderte von Mietern an die Ansprechpartner. Die Mieter klagten über massive gesundheitliche Probleme wie Hautausschlag, Atemwegserkrankungen, Asthma, massive Kopfschmerzen, usw. und verlangten eine bessere Informationspolitik Januar 1998: Gründung von weiteren Mieterinitiativen der ehemaligen US-Housings. Mieter des Bundes organisieren sich. Es wurde eine Arbeitsgruppe der Initiativen gegründet, in der die wichtigsten Informationen zusammenlaufen und der Kontakt zu dem Stadtgesundheitsamt, Vermietern und Medien koordiniert werden soll. Da das Stadtgesundheitsamt und der Vermieter vorerst keine Notwendigkeit zu weiteren umfassenden Untersuchungen der Wohnungen sah, entschlossen sich viele Mieter, auf eigene Kosten den Hausstaub ihre Wohnungen untersuchen zu lassen. Ergebnis: Es wurden unterschiedliche hohe Werte von PAKs gefunden und leider auch teilweise stark überhöhte Werte von Pestiziden wie DDT und Chlorpyrifos, und PCB usw. Ende Januar 1998 wurden die Urinergebnisse nach einer Bewertung von Frau Dr. Heudorf veröffentlicht. Obwohl die Werte nur sehr bedingt aussagefähig sind, sieht das Stadtgesundheitsamt keine erhöhte Belastung der Kinder in den Housings. Am 05.02.98 fand ein Expertenhearing in Frankfurt am Main statt. Die Zielsetzung des Hearings wurde nicht klar genannt. Die Vermieter erhofften sich, einen "Sanierungseingreifwert" bzw. "Sanierungszielwert" durch das Hearing zu erhalten. Ergebnis des Hearings: Es besteht eine erhöhte Gesundheitsgefahr - besonders für die Kinder ! Konsequenzen und Handlungesmaßnahmen leiteten die zuständigen Behörden aber leider nicht ein. Die Folge: Wir alle leben immernoch mit unseren Kindern in den Wohnungen ohne daß sich etwas geändert hat. Am 24.02.98 fand ein "Runder Tisch" zum Thema Schadstoffe statt:Die zuständigen Behörden (Gesundheitsdezernat, ABG Frankfurt Holding, Bundesvermögensamt) waren aber nicht bereit, Maßnahmen einzuleiten, die an der Belastungssituation in den Wohnungen etwas ändern würde. Es wurde lediglich bestätigt, daß in allen Wohnungen nur auf PAK untersucht werden soll. Forderungen der Initiativen wonach bei Wohnungen mit hohen nachgewiesenen Belastungen sofort gehandelt werden solle (Einleitung von Sanierungsmaßnahmen), wurden nicht akzeptiert. Auch soll nicht weiter großflächig auf Pestizide und PCB untersucht werden. Die Initiativen waren vom Ergebnis des Runden Tisches sehr enttäuscht. Der öffentliche Druck muß also weitergehen. Zur Zeit suchen viele Familien neue Wohnungen, weil Sie befürchten, daß die Sanierung der Wohnungen nicht erfolgen wird. |